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DARC Ortsverband Forchheim B26

Ehrenbürg-Diplom

Ausschreibung

Anläßlich seines 25jährigen Bestehens gab der Ortsverband Forchheim, B26, dieses Diplom an alle lizensierten Funkamateure und SWLs für Kontakte nach dem 1. Januar 1991 heraus.

Es müssen 25 Punkte durch Verbindungen mit Stationen in den DOKs B05, B08, B26, B27, B31, B33, B38, B40 und Z51 erreicht werden. Dabei zählen Kontakte mit den Clubstationen DL0FO und DB0QV je fünf Punkte, jede Station aus B26 zählt zwei Punkte und jede Station aus den aufgeführten Nachbar-Ortsverbänden je einen Punkt. Kontakte mit einer Clubstation und mindestens sechs weiteren Stationen aus B26 sind obligatorisch.

Es gibt keine Band- oder Betriebsarten-Beschränkung. Jede Station darf nur einmal im Diplomantrag aufgeführt werden.

Der Diplomantrag wird mit GCR-Liste, eine geprüfte Aufstellung vorhandener QSL-Karten, und mit der Gebühr von 5 € oder 7 US-Dollar an folgende Anschrift geschickt:

Dieter Puchinger DG2NBN
Angerstrasse 10a
D-91301 Forchheim

Das Diplom ist 21 x 29,7 cm groß - DIN A4. Es ist auf etwa 120 Gramm holzfreien Marmorkarton gedruckt. Es zeigt in der Mitte die Wiedergabe eines 11,5 x 16 cm großen Holzschnittes der "Ehrenbürg" bei Forchheim. Das Diplom wurde auf der DARC-Herbstversammlung im November 1990 anerkannt.

Ehrenbürg-Diplom - Beispiel

Geschichtliches über die Ehrenbürg

Die Ehrenbürg, die hier in Franken das 'Walberla' genannt wird, ist eine der eindruckvollsten Berggestalten der Fränkischen Schweiz. Sie liegt am Eingang des Wiesenttales. Der Berg besteht aus Malmdolomit und die Geologen schreiben, daß die Albstufe und somit auch die Ehrenbürg durch die Flusserosion der Regnitz und ihrer Nebenflüsse entstand. Einer davon ist die Wiesent. Der Malmdolomit widerstand jedoch dieser Erosion und auch die Oberflächenabtragung der landschaftstypischen Felsen wurde durch die Härte des Dolomitgesteins vermindert.

Der aufragende Bergstock mit seiner charakteristischen Einsattelung zwischen dem südlichen (530m) und dem nördlichen (512m) Gipfel wurde schon in der Hallstattzeit besiedelt. Die Kelten bauten den Berg im späten La-Tene zu einer umfangreichen Wallburg (Fliehburg) aus. Auch die Germanen besiedelten die Ehrenbürg. Etliche Forscher, vor allem der Forchheimer Dr. Hans Räbel, haben auf dem 1,5 km langen und 300 m breiten Inselberg mit seinen beiden Sattelköpfen, dem Walberla und dem Rodenstein, zahlreiche Spuren der Vergangenheit entdeckt. Die wertvollen Funde aus prähistorischer Zeit werden im Pfalzmuseum in Forchheim aufbewahrt.

Auch eine heidnische Kultstätte soll sich auf dem Berg befunden haben. Sie wurde schon sehr früh vom Christentum übernommen. Der Sage nach hat die heilige Walburgis, sie war die Schwester des hl. Willibald und kam im Gefolge des Frankenmissionars Bonifatius aus England, die erste Kapelle auf dem Berg selbst errichtet. Dämonen sollen mit Steinbrocken nach ihr geworfen haben um den Bau zu verhindern. Sie aber zwang unerschrocken die Unholde ihr beim Kapellenbau zu helfen. Zum Dank für ihre Hilfe schenkte St. Walburgis den Dämonen in der Nacht zum 1. Mai die Freiheit. Deshalb tanzten die Hexen und Druden in der Walburgisnacht auf dem Berg. In der heutigen Zeit sind die Dämonen und Geister der Ehrenbürg jedoch nicht mehr zu sehen, denn sie sind vor dem Trubel und Lärm in das Berginnere geflohen.

1360 wurde das Walburgisheiligtum das erste Mal urkundlich erwähnt. Es ist jedoch sehr viel älter. Die heutige schlichte Kapelle stammt aus dem 16 - 17 Jahrhundert. Sie wurde von den Herren von Wiesenthau erbaut. Ihnen gehörte auch der Berg. Am Fest der Kirchenpatronin St. Walburgis (1.Mai) zogen über Jahrhunderte hindurch Wallfahrer aus dem Umland zur Kapelle. Nach dem Hochamt wurde Markt abgehalten und gefeiert. Und die Franken verstehen zu feiern!! Das Wallfahren wird heute nicht mehr durchgeführt, im gegensatz zum Walberla-Fest, das alljährlich am 1. Sonntag im Mai begangen wird. Es ist eine der beliebtesten und grössten Bergkirchweihen im ganzen Land und vielleicht sogar das älteste deutsche Frühlingsfest überhaupt.

Viele Dichter, bekannte wie Viktor v. Scheffel, aber auch viele für die Welt unbedeutende Poeten, haben dem Berg Verse gewidmet. Komponisten und Musiker vertonten so manches dieser Gedichte und besangen das 'Walberla'.

Schriftsteller brachten Geschichten und Sagen zu Papier und viele Künstler haben die Ehrenbürg auf ihre Weise dargestellt. Der bedeutenste unter ihnen war ohne Zweifel Albrecht Dürer. Auf seinem Holzschnitt 'Die grosse Kanone' (1518) kann man den Berg bewundern.

Überlieferung und Mythos, Glaube und Aberglaube haben einen Kranz von Legenden und Sagen um sein Haupt gewoben, aber dies ist ein Kapitel für sich. Viktor von Scheffel schrieb 1863 im 'Exodus Cantorum' über die Ehrenbürg:

"Ob Vorchheim bei Kirchehrenbach
Woll'n wir zu Berge steigen,
Dort schwingt sich am Walpurgistag
Der Franken Maimarktreigen;
Der ist seit grauer Heidenzeit
Noch allem Landvolk theuer,
Schatzkind, halt Gürtel fest und Kleid,
Wir springen durch die Feuer!"